Wenn wir versagen, liegt es meist an der fehlenden Klarheit in der Situation.
Wenn unsere Beziehung nicht funktioniert, liegt es meist daran, dass wir die Grundlagen und Zusammenhänge nicht verstehen. Uns fehlt die notwendige Klarheit, um die Unzulänglichkeiten zu erkennen. Daher sind die meisten Beziehungen sich abwechselnde Ego-Trips.

Wenn wir beruflich Versagen, liegt es meist daran, dass wir in der Anforderung unsere Klarheit verlieren. Aus der Anforderung wird eine Überforderung. Nicht etwa weil die Aufgabe zu schwer ist, sondern weil wir die Klarheit über die Situation verlieren. Unser Geist hat weitaus mehr Kapazität, als wir jemals nutzen.

Besitzt unser Geist Klarheit, löst er jede Aufgabe unseres Tätigkeitsbereichs. Wenn wir verzweifelt, unglücklich, hoffnungslos sind, haben wir die Klarheit über das Leben verloren. Es sind nicht wirklich die Umstände, die einem den Boden unter den Füßen wegzieht, sondern einzig und allein das nicht vorhandene Wissen, um die Gegebenheiten nach ihrer Wirklichkeit einzuschätzen. Dieses Wissen erhalten wir nicht in der Schule oder aus Büchern, sondern aus der Klarheit unseres Bewusstseins. Klarheit entsteht durch tiefes Betrachten unseres Daseins. Durch das tiefe Betrachten dessen, was uns ausmacht. Unsere Empfindungen, unser Denken, unsere Sinne, unser Bewusstsein, unsere Gefühle, unsere Wahrnehmungen und unser Körper. Aus der daraus gewonnenen Klarheit, entsteht fast von selbst „natürliches Wissen“. Wissen über die Zusammenhänge und Eigenschaften jeglicher Situationen und des Lebens selbst.

Die Praxis der Meditation, mit ihrer Vielfalt an Übungen, stellt diese Klarheit wieder her. Zunächst beruhigt sie den Geist. Der ruhige Geist entwickelt die Fähigkeit zur „tiefen Wahrnehmung“. Das verweilen im „Gerade-Jetzt-Moment“. Je häufiger wir in der Lage sind in dieser Wahrnehmung zu verweilen, je mehr Klarheit erhalten wir über alles was ist und geschieht. Nebenbei ist genau diese Klarheit die Voraussetzung für das nachhaltige Empfinden von Glück. Die Meditation erzeugt dabei nichts Künstliches. Sie stellt vielmehr den ursprünglichen, natürlichen Zustand wieder her, der im Laufe des Erwachsenwerdens – mithilfe von Leid, Zweifel, Überforderung, Ängsten, aber vor allem aufgrund verzerrter Eindrücke und falscher Einschätzungen – verloren ging.
Wir sollten denken wie ein Erwachsener, aber wahrnehmen wie ein Kind.

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